Empower dich selbst und andere!

Meine neun Empowerment Tipps

Kennst du sie auch, die Menschen, die immer alles besser wissen? Die, die nicht richtig zuhören, aber immer gute Ratschläge haben. Diejenigen, die genau wissen, was gut für dich ist und die dir sagen, wie du dein Leben verändern solltest?

Manchmal sind es Bekannte oder Freundinnen. Manchmal auch Mitarbeiter*innen bei Ämtern, Ärzte und Ärztinnen, Sozialpädagog*innen in Einrichtungen und andere mehr.

Wo bleibt die Wahl? Wie schaffe ich andere Wege zu gehen, als diejenigen, die von mir erwartet werden?

Und ganz wichtig: Wie trete ich selbst anderen Menschen gegenüber?

 

Empowerment!

Empowerment – für mich mehr als eine Methode oder eine Strategie.

Es ist eine Herzensangelegenheit und eine Haltung.

 

Kurze Anmerkung: Ich schreibe hier keine Facharbeit über Empowerment. Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen will kann, z.B. unter www.empowerment.de nachlesen, oder findet zahlreiche andere Fachartikel im Internet. Mir geht es darum Empowerment als einen Wert zu beschreiben, der mir im Umgang mit mir selbst und mit anderen Menschen wichtig ist.

 

Meine Tipps zur Umsetzung von Empowerment

  1. Vertrauen

Im Grunde weiß jeder Mensch selbst was für sie oder ihn richtig ist. Und so wie jede das eigene Leben gestaltet ist es gut und richtig. Ich habe kein Recht darüber zu urteilen. Und ich vertraue darauf, dass jede den richtigen Weg für sich selbst wählt und geht.

 

  1. Überzeugung

Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch das Recht hat über das eigene Leben selbst zu entscheiden!

Ich glaube, jeder Mensch kann selbst für das eintreten, was für sie oder ihn wichtig ist. Selbst aus Abhängigkeit oder (erlernter) Hilflosigkeit heraus. („Erlernte Hilflosigkeit“ beschreibt einen Zustand, dessen Ausgangspunkt in der wiederholten Erfahrung begründet liegt, dass alle Bemühungen um eine belastende Lebenssituation zu verändern misslingen. Diese Erfahrung kann zu Resignation oder Depression führen.)

Auch wenn es manchmal aussichtslos, schwer und mühsam erscheint und ist, jeder Mensch kann an sich selbst und über sich hinaus wachsen.

 

  1. Akzeptanz

Da jeder Mensch das Recht hat das eigene Leben zu wählen und selbst zu gestalten, muss ich die Selbstverantwortung und Autonomie anderer Menschen anerkennen und akzeptieren. Auch wenn mancher Lebensentwurf nicht meinen Vorstellungen entspricht verzichte ich auf Beurteilung, Verurteilung und Abwertung anderen gegenüber.

Als pädagogische Fachkraft, Beraterin, Coach bin ich Moderatorin für Prozesse der Selbstermächtigung und trete nicht als Expertin für die passende Lösung auf. Meine Haltung ist geprägt von Respekt und Anerkennung des Eigensinns der anderen Person.

In diesem Zusammenhang ist es manchmal notwendig, mich gegen Dinge, die meine eigenen Wertvorstellungen verletzen, abzugrenzen.

 

  1. Eigenverantwortung

Jeder Mensch ist für das eigene Leben selbst verantwortlich. Und jeder Mensch hat dabei die eigenen Strategien und Lösungen. Ich kann die Probleme von anderen nicht lösen und auch nicht über ihren Weg bestimmen. Und genauso habe ich die Verantwortung für meinen eigenen Weg.

Ich erlebe das eigene Tun als sinnvoll und wirksam. Auch wenn eine Lebenslage schwierig ist gilt es Potentiale zu erkennen und Lösungen zu entwickeln, die an den eigenen Stärken und Kompetenzen ansetzen. Bei mir selbst und auch bei anderen.

 

  1. Geduld

Anderen Menschen gegenüber gilt es geduldig zu sein. Jede und jeder hat eine eigene Erklärung für die momentane Situation in der sie oder er steckt. Und jede hat eine eigene Vorstellung von der Zukunft. Sich von entmutigenden, ausweglosen und demoralisierenden Erfahrungen zu befreien kostet Mut und Zeit. Jede hat dabei das eigene Tempo.

 

  1. Augenhöhe

Ein Gespräch mit meinem Gegenüber, besonders in der Rolle als Mentorin von Ratsuchenden und Klient*innen erfordert Kommunikation auf Augenhöhe.

Im professionellen Zusammenhang wird die Expert*innenmacht abgegeben und sich auf ein partnerschaftliches Aushandeln eingestellt. Es geht um ein kooperatives Arbeitsbündnis in einer ressourcenorientierten und wertschätzenden Atmosphäre, in der das Machtgefälle zwischen professioneller Beraterin und Klientin aufgelöst ist.

Kommunikation auf Augenhöhe bedeutet den Ausweg aus der Fürsorge-Falle, in der die eine weiß was für die andere gut ist und in der Ratsuchenden oder Klientinnen die Lösungswege „aufgedrückt“ werden.

Kommunikation auf Augenhöhe bedeutet, beide Gesprächspartnerinnen sind gleich viel wert. Sie respektieren sich gegenseitig und keine versucht die andere zu dominieren.

Kommunikation auf Augenhöhe bedeutet  wirkliches Zuhören. Die andere Person bekommt den Raum um zu erzählen was ihr wichtig ist, ohne eigene Erfahrungen, Kommentare und Tipps einfließen zu lassen und die Situation zu beurteilen.

Für mich heißt dies offen zu sein für die Erfahrungen und Deutungsmuster der anderen Person und die Bereitschaft selbst davon zu lernen und zu profitieren.

 

  1. Mut und Wehrhaftigkeit

Um zu wachsen und die Kontrolle über das eigene Leben zu erlagen ist es notwendig, sich belastenden Situationen und Problemen aktiv zu stellen. Dazu gehört kritisch zu denken, Routinen aufzubrechen und alte Gewohnheiten abzulegen. Es gilt das eigene Recht auf Selbstbestimmung, Teilhabe und Mitwirkung einzufordern.

Es geht um den Mut sich selbst wichtig zu nehmen.

 

  1. Politisches Bewusstsein und Engagement

Empowerment hat außerdem eine politische Dimension und bedeutet das Eintreten für soziale Gerechtigkeit, sowie für den Abbau von Strukturen sozialer Ungerechtigkeit. Es geht um politische Selbstvertretung, Bürger*innenbewegung, aktive Beteiligung, Mitgestaltung und das Erstreiten eines besseren Lebens. Dazu ist es wichtig Machtstrukturen und Beziehungsverhältnisse zu analysieren und ggf. Veränderungen herbeizuführen, so dass Handlungsspielräume für mehr Selbstbestimmung und Menschlichkeit entstehen können.

Die Umsetzung von Empowerment ist meist mit einem hohen Aufwand an Zeit und Ressourcen verbunden. Dies steht oft nicht im Interesse von Institutionen und Politik. Es lohnt Veränderungen zu erstreiten!

 

  1. Information und Vernetzung

Empowerment ist das Anstiften zur (Wieder-) Aneignung von Selbstbestimmung über die Umstände des eigenen Lebens. Um eigene Rechte einzufordern und politisch mitzuwirken ist es wichtig informiert zu sein, sowie Unterstützungsleistungen zu kennen um diese „zum eigenen Nutzen“ einzusetzen.

Für Rechte einzutreten und Missstände aufzudecken erfordert Mut und Handeln. Das geht gemeinsam besser und erzielt viel mehr Wirkung. Ohne Austausch, Gemeinschaft und Vernetzung geht es nicht.

 

Und nun?

Der einfache Weg ist nicht immer der beste.

Um Empowerment umzusetzen braucht es Spaß an unbequemen Wegstrecken.

 

Eins meiner liebsten Lieder um mich selbst zu empowern ist der Song von Gloria Gaynor „I am what I am“

…..

I am what I am
And what I am needs no excuses
I deal my own deck sometimes the aces sometimes the deuces
It’s one life and there’s no return and no deposit
One life so it’s time to open up your closet
Life’s not worth a damn till you can shout out
I am what I am

I am, I am, I am useful
I am, I am, I am true
I am, I am somebody
I am as good as you…
yes I am
… I am … I am, I am, I am

 

 

In diesem Sinne: Let´s empower!

 

 

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